Spätvariante

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Nach Beendigung der ersten Niederschrift des Gesamttextes oder einer größeren Menge des Gesamttextes zu einem Bezugstextstück eingefügtes Wort, Textstück o. ä., das die Form einer Ersetzung oder einer Alternative zum Bezugstextstück hat.

Explikation

Im engeren Sinne umfasst Spätvariante nur für ein solches Anliegen später niedergeschriebene Textteile, die einer Weiterentwicklung des Textes dienen, während im weiteren Sinne auch solche Textteile dieser Art dazu gehören, die unter den engeren Begriff der Spätkorrektur als nachträglicher Richtigstellung eines verderbten Textstückes bzw. nachträglicher obligatorischer Änderung gefasst werden.


Zur Differenzierung von Variante und Korrektur siehe Seiffert(1) und Hurlebusch(2).


Antonym

Sofortvariante

siehe auch


Literatur

  • Hurlebusch, Klaus, [Abschnitt:] Typologische Änderungsbefunde und ihre Termini, in: Friedrich Gottlieb Klopstock: Werke und Briefe. Historisch-kritische Ausgabe, begründet von Adolf Beck, Karl Ludwig Schneider und Hermann Tiemann, hg von Horst Gronemeyer, Elisabeth Höpker-Herberg, Klaus Hurlebusch und Rose-Maria Hurlebusch, Abt. Addenda, Bd. 2: Klopstocks Arbeitstagebuch, hg. von Klaus Hurlebusch, Berlin, New York 1977, S. 196–203.
  • Nutt-Kofoth, Rüdiger, Variante, Lesart, Korrektur oder Änderung? Zum Problem der Synonyme in der neugermanistischen Editionsphilologie, in: Editorische Begrifflichkeit. Überlegungen und Materialien zu einem „Wörterbuch der Editionsphilologie, hg. von Gunter Martens, Berlin, Boston 2013 (Beihefte zu editio. 36), S. 113–124.
  • Seiffert, Hans Werner, Untersuchungen zur Methode der Herausgabe deutscher Texte, 2. Aufl., Berlin 1969 (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur. 28), 1. Aufl. 1963.

Referenzen

(1) 1969, S. 43–47.
(2) 1977, S. 196f.

nhr